Eine gesellschaftstaugliche Schule
Der historischer Hintergrund
Bildung ist historisch seit jeher eingebunden in das Thema Generationenvertrag. Seit Menschengedenken kann es um nichts Wesentlicheres als die Nachhaltigkeitssorgfalt einer Gesellschaft für ihre Kinder und die Umwelt gehen.
„Wer die einfachen Dinge nicht kennt, sollte sich nicht um hohe Bildung kümmern.“
Mo Ti
In allen Kulturen galt es als ungeschriebenes Gesetz, dass die Kinder selbstverständlich lernen und auch hart trainieren sollen, wie sie später als zugehörige erwachsene Menschen und verantwortliche Mitglieder ihrer Sippe, ihres Volkes, den Lebensunterhalt sichern können, um somit ihrerseits wiederum die eigenen Kinder in diesem Sinn «schulen» also ganzheitlich und umfassend zum Erhalt ihrer Gruppe und deren intakten Zukunftschancen beitragen.
Gesellschafts-Entwicklung in der westliche Welt
Nach Jahrhunderten der Standeskultur (hier herrschende dort untergebene Menschen) gefolgt von der bürgerlichen Kultur (Mittelstand entsteht mit neuen politisch-rechtlichen Strukturen) steht die Gesellschaft vor ca. 200 Jahren am Beginn der Industrialisierung. Sie verändert die Arbeits- und Lebenswelt der Menschen revolutionär:
- Das Leben der Menschen wird einerseits institutionalisiert, zentralisiert und kontrolliert (Fabriken, Schulhäuser und Spitäler entstanden)
- andererseits ist damit ein weiterer Schritt getan, weg von der Hierarchie der Obrigkeit, hin zu Liberalisierung bürgerlicher Strukturen für alle Bürger*innen.
Die Kinder aller Einkommensklassen bekommen die gleichen Chancen und Rechte, lesen, schreiben und rechnen zu lernen, die sogenannte Volks-Schule entsteht. Die zivile Bevölkerung beginnt sich mehr und mehr rechtstaatlich zu beteiligen.
Demokratie
Weltweit entstehen demokratische Entscheidungsstrukturen für das Volk. Staaten werden gebildet und geben sich demokratische Verfassungen mit Mitspracherecht und Mitverantwortung der Bevölkerung: z.B. 1790 die amerikanische Verfassung (basierend auf CH-Rechtsgrundlagen: franz. Revolution/Napoleon).
Dem Industriezeitalter folgen das Informationszeitalter und das heutige digitale Zeitalter. Auf diesem geschichtlichen Hintergrund eröffnen 1968 eine Gruppe von engagierten Eltern (Daniel Greenberg, Freunde und Bekannte) für ihre Kinder die erste freiheitlich-demokratische Schule in Framingham, Massachusetts, USA, genannt Sudbury Valley School – SVS:
Sie basiert auf der amerikanischen Verfassung und der intensiven Untersuchung und Auswertung vieler verschiedener Schulmodelle.
Gesellschaftstaugliche Schule
Das SVS-Modell „Freiheit und Demokratie“ ist selbstredend bis heute in allen SVS’ s strukturell gleichbleibend (ein Fahrrad, Auto etc. muss auch nicht ein zweites mal erfunden werden). Auch im neuen post-industriellen, dem digitalen Zeitalter, erweist es sich für die heutige Generation Kinder an den SVS’s nach wie vor als praxistaugliches, zielführendes Instrumentarium, um auf alle Entwicklungen und Bedürfnisse einer (westlichen) Gesellschaft situationsgerecht, offen und unvoreingenommen reagieren zu können.
Dieses Schulmodell kann dem oben erwähnten Generationenvertrag bewiesenermassen seit über 50 Jahren allen gesellschaftlichen Strömungen und Veränderungen überzeugend standhalten und trotzdem seinem Ziel treu bleiben. So gibt es nach wie vor den heutigen Kindern das nötige Rüstzeug mit, damit sie später als Erwachsene erfolgreich den Ansprüchen in Familie und Gesellschaft Rechnung tragen können.
Dieser Zielführung unterstehen alle Bemühungen für eine
SVS-Gründung in der Schweiz.